In diesem Jahr gab es zudem noch die Möglichkeit mit unserer Höhlengruppe, die am gleichen Tag anreiste, die Welt unter Tage zu erkunden. Ideal für alle, die ein bisschen Abenteuer im Untergrund erleben und etwas Neues ausprobieren wollten.
Zu einem ersten gemeinsamen Treffen beider Gruppen (gesamt ca. 45 Personen) kam es am Freitagabend in einem gemütlichen Gasthaus in Gößweinstein. Von Beginn an war die Stimmung sehr gut, obwohl sich viele untereinander gar nicht kannten und sich erst einmal kennenlernen mussten. Dabei war für einige Teilnehmer schon die Speisekarte ein wenig ungewöhnlich; ja, was ist denn ein „Schäufele“.
Am Abend hatte es heftig angefangen zu regnen, so dass die Frage im Vordergrund stand, „Wo klettern wir morgen“. Es wurde beschlossen, dass wir zum Rodenstein - Walberla fahren wollten, sollte das Wetter dies zulassen. Der Wettergott hatte ein Einsehen mit uns. Am Samstag hörte es auf zu regnen, die Sonne kam hervor. Da das Felsmassiv des Rodensteins hoch oben angesiedelt ist, war bei unserem Eintreffen der Fels schon abgetrocknet. Die Seile konnten von den Vorsteigern eingehängt werden, und jeder bekam die Möglichkeit zu klettern oder auch mal etwas auszuprobieren.
Bei bester Stimmung traf sich die Gruppe am Samstagabend wieder im Gasthaus in Gößweinstein. Einige Kletterer/innen genossen an diesem Abend wohl zum ersten Mal, das für sie unbekannte und schon erwähnte fränkische Nationalgericht „das Schäufele“, fünfzehn Portionen waren vorbestellt. Für den nächsten Tag schlug Martin Benseler zum Klettern die Neuhauser Wand vor, während einige Teilnehmer sich entschlossen hatten, mit der Höhlengruppe in die Tiefen der Schönsteinhöhle einzusteigen.
Bei strahlendem Sonnenschein trafen wir uns am Sonntagmorgen an der Neuhauser Wand. Diese stellt tatsächlich eine Besonderheit dar. Der Parkplatz recht klein, aber die angrenzende Wiese durfte zum Parken mitbenutzt werden.
Der Zustieg zur Wand dauerte ganze zwei Minuten. Ja, und dann die Wand! Eine einzelne freistehende, in der Sonne liegende Wand, die erst einmal recht klein und etwas ungewöhnlich für fränkische Verhältnisse wirkte. Wir mussten feststellen, dass diese Wand alles enthält was ein Kletterherz zu seiner Zufriedenheit benötigt, griffiger Lochkalk, Risse, Kamine und eine große Anzahl eingebohrter Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, auch für Gruppen geeignet. Hier hatte jeder seinen Spaß. Zufrieden mit diesem Wochenende traten wir gegen 15 Uhr die Heimfahrt an.
Unser besonderer Dank gilt David Umbach, der durch seine sehr gute und umsichtige Planung, sowohl in der Vorbereitung, als auch vor Ort, diesen alten Brauch „des Ankletterns“ erst ermöglichte.
Irmhild Hartinger